Late-Night-Impfaktion voller Erfolg

Mit einer Lichterkette aus kleinen Sternchen illuminierte das Team der Sophienklinik in Hannover das Klinikgebäude am 21. Dezember – passend zum Tagesmotto, denn von 16 bis 01 Uhr in der Nacht hatte die SOPHIE zusammen mit der Region Hannover und der Kassenärztlichen Vereinigung (KVN) zum „Late-Night-Impfen“ eingeladen.

Und fast 550 Menschen folgten dem Ruf – sicherlich auch angelockt vom duftenden Gulasch, das der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) aus einer großen Kanone schöpfte. Schon vor 16 Uhr hatten einige Impfwillige eine Schlange gebildet, um die ersehnte Erst-, Zweit- oder Auffrischungsimpfung zu erhalten. Doch trotz Minusgraden: Frieren musste keiner der Wartenden. Zwei engagierte Pflegefachkräfte der SOPHIE schenkten heißen Tee aus.

Spontan auf aktuelle Lage reagiert

Nach der aktuellen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) vom 21. Dezember wird in der Region Hannover nun nach Ablauf von drei Monaten nach der letzten Impfung geimpft – was die Impfteams in der SOPHIE sofort und spontan umsetzten. Gleich die erste Frau, die in der Schlange stand, wollte dieses Angebot wahrnehmen – sie hatte im Radio von der STIKO-Empfehlung zur zeitnahen Auffrischung gehört und sich daraufhin umgehend auf den Weg zur Sophie gemacht.

Seit dem 23. November konnten in der SOPHIE bisher rund 5.000 Menschen mit einer Impfdosis vor dem Corona-Virus geschützt werden. Gearbeitet wird in der SOPHIE je nach Verfügbarkeit mit den mRNA-Vakzinen von Moderna und BioNTech, die nach tagesaktueller Verfügbarkeit vergeben werden, wobei selbstverständlich Patienten unter 30 ausschließlich Corminaty (BioNTech) erhalten.

Carlo Brauer, ärztlicher Geschäftsführer der SOPHIE, nutzte die Gelegenheit zu einem Rückblick: „Seit Ende November haben wir in der SOPHIE täglich 300–420 Menschen pro Tag versorgt“, bilanzierte der Anästhesist. In der ersten Phase seien 50–70 Prozent der Patienten, die das Impfangebot wahrgenommen hätten, zur Erstimpfung erschienen.

Impfablauf folgt fester Struktur

Am 21. Dezember wurde in drei Impfkabinen geimpft – im Einsatz war ein Impfteam der Johanniter im Auftrag der Region Hannover ebenso wie ein eigenes Impfteam der SOPHIE. Erst nach einem ausführlichen ärztlichen Beratungsgespräch erfolgt die Impfung selbst. Der Ablauf in der SOPHIE folgt dem Einbahnstraßenprinzip – so können die Patienten schnell und vor allem sicher versorgt werden. „Ich bin eigentlich ein Impfschisser“, erzählte eine 21-jährige Studentin aus Hannover nach erfolgter Auffrischungsimpfung. „Aber das lief hier richtig gut ab und tat gar nicht weh.“ Gegen 22 Uhr waren mehr als 400 Menschen geimpft – dabei betrug die Zeit, die ein Impfwilliger von der Anmeldung über die medizinische Aufklärung und die eigentliche Impfung bis zur Wartezone in der SOPHIE verbrachten, gerade einmal 15 Minuten. „Das war super organisiert“, sagte ein Mann in der Wartezone, während er seine Impfunterlagen sortierte. Seine Partnerin nickte dazu bestätigend und ergänzte: „Es ging alles super schnell.“

Die gleiche Zeit galt es dann noch im Wartebereich, dem Café der Klinik, zu entspannen. Unisono erklärten die beiden ärztlichen Geschäftsführer der SOPHIE, Carlo Brauer und Stephan J. Molitor, zu diesem Zeitpunkt sehr zufrieden mit der Resonanz zu sein, auf die die Impfaktion gestoßen war. „Unsere Erwartungen wurden übererfüllt. Auch einige Erstimpfungen konnten vergeben werden. Insgesamt ist die Aktion ein voller Erfolg!“

Besuch aus Berlin

Die Gelegenheit, sich persönlich vom Wirken des engagierten Teams der SOPHIE zu überzeugen, nutzte auch der Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes Hannover, Adis Ahmetovic (MdB/SPD). Der junge Politiker, der bei den Bundestagswahlen in diesem Jahr das Direktmandat der Stadt für den Bundestag gewinnen konnte, kam selbst bereits geboostert und betonte im Gespräch die Bedeutung des Impfschutzes zur Bekämpfung der Pandemie. Den Besuch des Bundestagsabgeordneten nahmen Carlo Brauer und Manuel Demes, kaufmännischer Geschäftsführer, zum Anlass, spontan durch den erst vor vier Jahren eröffneten Neubau der SOPHIE zu führen.

So konnten sich neben Ahmetovic auch Joachim Gerhardy (Johanniter, Leiter des Impfzentrums am Zoo Hannover) und Nermin Besic (ASB, Leiter Sanitätsdienst und Katastrophenschutz) ein Bild der Räumlichkeiten, inklusive OP und Aufwachraum, bilden. Interessiert trat der Bundestagsabgeordnete, der sich im Wahlkampf zum Pflegemangel und für eine Pflegeoffensive positioniert hatte, zudem mit Manuel Demes in den Austausch über die Personalsituation in der SOPHIE und das Bestreben des Teams der Belegbettenklinik Fachkräfte aus dem Ausland in Hannover einzusetzen und zu integrieren.