ALLERGOLOGIE AKTUELL in der Sophienklinik

Unter diesem Motto fand am Mittwoch, den 11. September 2019, unter der Leitung des Allergologen Dr. Stephan J. Molitor, Belegarzt und Leiter des Instituts für Allergien und Atemwegserkrankungen, Allergien und Umweltmedizin, eine interessante Vortragsreihe in der Sophienklinik statt. Unter den Gästen waren unter anderem Pneumologen, HNO-Ärzte, Pädiater, Dermatologen und Allgemeinmediziner. All diese Ärzte werden, meist als erste Anlaufstelle, jeden Tag mit dem Thema Allergien konfrontiert – denn allein in Deutschland leiden über 20 Mio. Menschen an allergischen Erkrankungen. Deren klinische Einordnung, die Wahl der Diagnostikmethoden und die Auswahl der Therapiemittel unterliegen vielen unterschiedlichen Einflüssen.

Nach einer Begrüßung und Einführung in das Thema durch Dr. Stephan J. Molitor, der gleichzeitig auch ärztlicher Geschäftsführer der Sophienklinik ist, begann Dr. Holger Wrede aus dem HNO- und Allergiezentrum Herford mit einem Vortrag zur Differentialdiagnose rund um die Rhinitis. Er argumentierte mit Pro- und Contra-Belegen von Immuntherapien und berichtete über die verschiedenen Ursachen von allergischen Erkrankungen. Nicht unterschätzt werden darf der Aspekt, dass Allergien auch durch Nebenwirkungen von Medikamenten auftreten können.

Prof. Dr. Jens Hohlfeld vom Fraunhofer Institut Hannover aus dem Bereich Atemwegsforschung stellte im nachfolgenden Referat mit dem Thema „Provokationsverfahren für die Medikamentenentwicklung in der Allergologie“ die aktuelle Medikamentenentwicklung sowie aktuelle Studien in der Allergen Challenge Chambers (ACC) vor. Fazit: Die Provokationsstudien in der Allergenchamber unterliegen sehr guten Bedingungen und die Symptome sind fast vollständig reproduzierbar.

Nach einer kurzen Pause und einer kleinen Stärkung ging es weiter mit dem Vortrag von Dr. Stephan J. Molitor. Die Ausführungen zu dem Thema „Die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit- müssen wir die Diagnostik allergologischer Krankheitsbilder und deren Therapien neu überdenken?“ endeten mit dem Fazit, dass der Majorallergengehalt eines Immuntherapieproduktes verantwortlich für den Therapieerfolg ist. Der Arzt muss sehr kritisch seine Diagnostika und Therapeutika hinsichtlich ihrer allergologischen Qualität hinterfragen und sollte sich intensiv an den aktuellen Veröffentlichungen, besonders des Paul-Ehrlich-Institutes, orientieren.

Abschließend berichtete Jean Lumovici, International Business Developement Advisor, HAL Allergie GmbH noch über klinische Innovationen  der Therapieallergeneverordnung und bisher unveröffentlichte Erkenntnisse aus den Studien. Ein großes Dankeschön geht nochmals an Jean Lumovici, der an diesem Tag Geburtstag hatte und den Nachmittag bzw. Abend trotz allem gemeinsam mit den Kollegen verbracht hat.